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FODMAP-Diät und Reizdarm – Studienergebnisse

Low FODMAP und Reizdarm

Gerade in Australien, wo die FODMAP-Diät entwickelt wurde, wird lebhaft diskutiert, ob sich die Low FODMAP-Diät als Ersttherapie für Reizdarmpatienten eignet. Peter R. Gibson, einer der „Erfinder“  des Konzepts, erläutert in einem 2017 erschienenen Artikel die Ergebnisse von sechs Studien zu FODMAP.

 

Studien zur Low FODMAP-Diät

Gibson stellt fest, dass besonders die hohe Wirksamkeit und das Interesse der Patienten an der Diät das FODMAP-Konzept für die Behandlung des Reizdarmsyndroms in einem frühen Stadium sehr attraktiv machen.

Sechs randomisierte, kontrollierte Studien, die die Low FODMAP-Diät mit Placebo verglichen, zeigten alle eine Wirksamkeit für Patienten mit Reizdarmsyndrom (RDS). In den Studien wurden entweder alle Lebensmittel zur Verfügung gestellt (n = 3) oder eine Schulung durch eine Ernährungsberaterin durchgeführt (n = 3). Die Studien wurden verschiedentlich für die Wahl des Placebos, die Anzahl der Patienten, den Erfolg der Verblindung und die Dauer der Intervention kritisiert, aber die Ergebnisse fallen einheitlich positiv für die Diät aus. Die Erfahrungen aus der Praxis zeigen dasselbe Bild wie die randomisierten Studien, nämlich, dass 70 % der Patienten auf die FODMAP-Diät ansprechen.

Schwierigkeiten bei der Durchführung der Diät waren kein Thema und die Mehrheit der Patienten empfanden es als leicht, die Diät zu befolgen, wenn sie von einer Ernährungsberaterin begleitet wurden. Beobachtungsstudien legten nahe, dass die Wirksamkeit auch in der Phase der Wiedereinführung von FODMAPs bestehen bleibt.

Was den Enthusiasmus etwas dämpft, sind die begrenzten Langzeitstudien und Bedenken bezüglich der Auswirkungen auf die Darmflora. Diese Bedenken verlieren jedoch sehr stark an Gewicht, wägt man die Auswirkungen des Reizdarmsyndroms auf die Lebensqualität und die potenziellen Verbesserungen für die Betroffenen gegeneinander ab. Allerdings ist eine restriktive Diät wie die FODMAP-Diät nicht für alle das Richtige. Einerseits nicht für Menschen, die kein Interesse an einer Ernährungsumstellung haben, andererseits nicht für diejenigen, die, wie Gibson es beschreibt: „ […] ein übergroßes Interesse daran haben und bei denen das Risiko einer Essstörung besteht.“

nach: Gibson, R. Peter (2017) The evidence base for efficacy of the low FODMAP diet in irritable bowel syndrome: is it ready for prime time as a first-line therapy? Journal of Gastroenterology and Hepatology (JGH), 32–35, doi: 10.1111/jgh.13693


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2 Gedanken zu „FODMAP-Diät und Reizdarm – Studienergebnisse“

  1. Hallo!

    Vor kurzem habe ich einen weiteren interessanten Artikel über FODMAP gelesen, und zwar empfehlen Ernährungsexperten den kontrollierten Verzicht von FODMAPs in zwei Phasen: Restriktionsphase und Reexpositionsphase, genau so wie Ihr es empfehlt. Empfohlen wird auch in den jeweiligen Phasen ein Ernährungs-Symptom-Tagebuch nach Professor Storr zu führen, um herauszufinden, ob FODMAP tatsächlich für die persönliche Ernährung bei Reizdarm infrage kommt.

    Die Dokumentation, während den jeweiligen Phasen, mit dem Ernährungstagebuch werde ich demnächst mal austesten 🙂

    Liebe Grüße,
    Sonja

    1. Liebe Sonja,
      dieses Vorgehen empfehlen wir auch! Die Reexpositionsphase heißt bei uns (etwas einfacher verständlich, wie wir finden ;-)) Wiedereinführungsphase. Also, eine Phase, in der man sich kontrolliert wieder bestimmten FODMAPs in höherer Menge “aussetzt”. Dies kann mit einzelnen Lebensmitteln durchgeführt werden oder aber mit FODMAP-Gruppen. Auch ein Ernährungstagebuch empfehlen wir. Damit werden eventuell Zusammenhänge klar, die in der Hektik des Alltags sonst unklar bleiben. Am besten ist es natürlich, wenn man von einer Ernährungsberaterin bzw. einem Ernährungsberater begleitet wird. Das hilft, auch schwierige Phase zu überstehen.
      Beste Grüße
      die FODMAP-Redaktion

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