FODMAP und Weihnachten
Weihnachten steht vor der Tür und wie es an Feiertagen üblich ist, spielt Essen eine große Rolle, wenn man sich an den Feiertagen trifft. Wo gemeinsam, oft in großer Runde gegessen und getrunken wird, müssen die unterschiedlichen Bedürfnisse und Geschmäcker unter einen Hut gebracht werden. Und nicht nur die Vorlieben spielen eine Rolle, auch Unverträglichkeiten: eine Herausforderung. Wir nehmen die kommenden Feiertage zum Anlass, auf einige Aspekte der FODMAP-armen Ernährung hinzuweisen, die uns in Fragen zu FODMAP immer wieder begegnen. Darüber hinaus plädieren wir dafür, dass Sie sich eine stressfreie und geruhsame Zeit gönnen.
Low FODMAP, aber nicht FODMAP-frei
Immer öfter findet man im Internet die Beschreibung von Lebensmitteln oder Rezepten als „FODMAP-frei“ oder einer „FODMAP-freien“ Ernährungsweise. So stimmt das aber nicht. FODMAPs sind in fast allen Lebensmitteln enthalten. Es ist weder erstrebenswert noch möglich, sich FODMAP-frei zu ernähren. Es geht lediglich darum, die Nahrungsbestandteile, die Beschwerden verursachen zu reduzieren. Die als FODMAPs zusammengefassten Stoffe hat man in Studien als solche ausgemacht, die bei vielen Menschen Beschwerden verursachen. Deshalb lohnt es sich für Menschen mit chronischen Verdauungsproblemen einen genauen Blick auf diese Stoffe zu werfen.
Low FODMAP – auch die Menge macht´s
Verständlich ist das Bedürfnis nach exakten Informationen. So mancher scheinbare Widerspruch in den Listen entsteht aber dadurch, dass unterschiedliche Mengen des Verzehrs zugrunde gelegt werden. Denn die Menge spielt eine wichtige Rolle, wie Sie sicherlich aus eigener Erfahrung wissen. Nehmen Sie zum Beispiel Brokkoli. Eine kleine Portion Brokkoli mit etwa 50 Gramm kann ohne Zweifel als FODMAP-arm eingestuft werden. Auch die doppelte Menge ist noch FODMAP-arm. Essen Sie jedoch die dreifache Menge oder mehr davon, so steigt der Anteil an Polyolen naturgemäß an, und wenn Sie auf diese empfindlich reagieren, kann es zu Beschwerden kommen. So können auf der anderen Seite auch Lebensmittel, die auf der roten Liste stehen, in kleinen Mengen durchaus vertragen werden, besonders wenn die übrigen Bestandteile der Mahlzeit FODMAP-arm sind, bzw. wenig Stoffe enthalten auf die Sie empfindlich reagieren. So kann es durchaus sein, dass Sie den täglichen halben Apfel in einem ansonsten FODMAP-armen Müsli gut vertragen, beim Genuss von einem halben Liter Apfelsaft aber mit starkem Durchfall und Krämpfen reagieren.
An den Weihnachtsfeiertagen wird oft viel gegessen. Denken Sie daran, dass auch Fett, Alkohol und Koffein in großen Mengen zu sich genommen, den Verdauungstrakt überlasten können. Um sich auch nach dem Essen noch wohl zu fühlen, genügt es oft schon, sich bei den Mengen nicht zu übernehmen.
FODMAP-Diät – glutenarm, aber nicht glutenfrei
Viele der an uns gerichteten Fragen betreffen die Gluten, die sogenannten Klebereiweiße, die vor allem in Weizen, Roggen und Gerste enthalten sind. Die FODMAP-arme Ernährung baut nicht auf einer komplett glutenfreien Ernährung auf, wie sie bei der Zöliakie unbedingt erforderlich ist. Die Getreidesorten, die viel Gluten enthalten, wie Weizen, Roggen und Gerste enthalten auch viele FODMAPs (v.a. Oligosaccharide), die Probleme bereiten können. Es gilt sowohl, dass Low-FODMAP nicht glutenfrei ist, als auch, dass glutenfreie Produkte nicht per se Low FODMAP sind. Glutenfreie Produkte können zum Beispiel Honig, Inulin und Apfel enthalten. Neuere Tests haben ergeben, dass Dinkel nur dann als FODMAP-arm gilt, wenn er auf bestimmte Weise verarbeitet wird. Nämlich mit der traditionellen Sauerteigmethode und langen Gehzeiten.
Wir wünschen Ihnen auf jeden Fall frohe Weihnachten und genussvolle, beschwerdefreie Feiertage!
Ihre FODMAP-Redaktion
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Liebes fodmap Team,
Ich habe Laktose und Fruktoseintoleranz. Teilweise stehen aber in der roten Liste Produkte die ich vertrage, wie zb Aprikosen oder Pflaumen. Auch das mit dem Weizen verstehe ich nicht ganz. Weizen hat eigentlich eine ganz geringe Menge an Fruktose. Ist denn fodmap für FI per geeignet?
Liebe Simone, bei der FODMAP-Diät wurden mehrere Stoffe, die bei vielen Menschen Beschwerden verursachen, zusammengefasst. Darunter sind auch Laktose und Fruktose, auf die Sie mit Beschwerden reagieren. Solange Sie mit einer laktose- und fruktosearmen Diät beschwerdefrei sind bzw. die Beschwerden in einem für Sie akzeptablen Bereich liegen, besteht keine Veranlassung sich mit einer FODMAP-Diät auseinanderzusetzen. Nur für Menschen, die trotzdem noch unter diversen Verdauungsproblemen leiden, ist es lohnenswert, sich mit weiteren möglichen Verursachern zu beschäftigen. In diesem Fall hilft die FODMAP-Diät eventuell, diese Verursacher zu identifizieren. Bei Aprikosen und Pflaumen können zum Beispiel die Polyole und Oligosaccharide Beschwerden verursachen, was Sie bei Ihnen glücklicherweise nicht tun! Auch Weizen enthält Oligosaccharide. Verzichten Sie auf nichts, wenn Sie nicht müssen, denn vielseitige Ernährung ist nicht nur sinnvoll, sondern macht ja auch Spaß, solange nichts zwickt! Ihnen wünschen wir fürs neue Jahr alles Gute, Gesundheit und Beschwerdefreiheit!
Ihre FODMAPler